AkE-Sommerfest 2022 – Chancen in Krisenzeiten

Datum: 01.07.2022
Zeit: 19:00 - 23:30
Ort: Haus am Waldsee


Veranstalter: Aktionskreis Energie e.V.
Förderung: Umwelt- und Naturschutzamt Steglitz-Zehlendorf , Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf

Event

AkE-Sommerfest 2022 – Chancen in Krisenzeiten

AkE-Sommerfest 2022 - Chancen in Krisenzeiten

Liebe Mitglieder des Aktionskreis Energie e.V., Kooperationspartner und Förderer, Referentin*en, Freundin*en und Gönner, liebe interessierte Teilnehmerin*en,

endlich wieder live, im wunderbar sanierten Haus am Waldsee, dessen Garten erst vor einer Woche eingeweiht wurde.
100 Mitglieder und Freunde waren trotz Regens und vielen konkurrierenden Veranstaltungen der Einladung gefolgt und tauschten sich bis spät in die Nacht aus.

Mit dabei waren Bürgermeisterin und Schirmherrin Maren Schellenberg, Stadtrat Urban Aykal, Mitglieder der BVV, Nina Stahr aus dem Bundestag und die ehemaligen Stadträtinnen Anke Otto, die den AK-Energie vor 17 Jahre aus der Taufe hob und ihre Nachfolgerin Christa Markl-Vieto.
Der Verein hat inzwischen 250 Mitglieder und mehr als 3000 BesucherInnen in über 30 Online Veranstaltungen 2021.
Viele Kooperationspartner waren präsent und Ute Scheub stellte das KliQ Konzept vor, dessen Umsetzung in diesem Jahr begonnen wurde.

Der Vorsitzende Georg Schmid begrüßte die zahlreichen Gäste und wertete dies als Zeichen der Wertschätzung für den Aktionskreis Energie, nicht nur als Informations- und Weiterbildungsplattform, sondern auch als Vernetzungsformat. Peter Schrage-Aden führte durch das Programm und dankte den Kooperationspartnern und Sponsoren. Boris Buchholz, Redakteur des Tagesspiegel, berichtet unter der Überschrift:

Sommerfest wird zum Gipfeltreffen der Umweltstadträt:innen: Mehr Klimapolitik gefordert

Es waren gleich vier im Raum: Anke Otto (Umweltstadträtin von 2001 bis 2011), Christa Markl-Vieto (von 2011 bis 2016), Maren Schellenberg (2016 bis 2021) und Urban Aykal (seit Dezember 2021, alle Bündnis 90/Die Grünen). Das Sommerfest des Aktionskreises Energie (AKE), des bezirklichen Think-Tanks rund um Wärmedämmung, alternative Energiegewinnung und CO2-Einsparung, am vergangenen Freitagabend im Haus am Waldsee war nicht nur ein Ort der Vernetzung – es war auch ein Gipfeltreffen aller bisherigen Umweltdezernentinnen des fusionierten Doppelbezirks. Die Stadträte-Dichte war ein deutliches Signal: Seit Jahrzehnten wird an der Klimapolitik im Bezirk von den verschiedensten Akteuren mehr oder weniger emsig gefeilt. Doch es muss vehementer gehandelt werden.

Dass Umwelt- und Klimapolitik dicke Bretter sind, verdeutlichte Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg in ihrem Grußwort. Als die Gas- und Ölkrise infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine begann, „bin ich erstmal in den Keller und habe die Heizung zwei Grad kälter gestellt“, sagte die Bürgermeisterin: „Das hätte ich auch schon früher machen können.“ Sie erinnerte daran, dass der Aktionskreis Energie vor 17 Jahren von der damaligen Umweltstadträtin Anke Otto mitbegründet worden sei. Nachhaltigkeit habe Einzug in die Bezirkspolitik gefunden, aber „es geht langsamer voran, als man es vor ein paar Jahren gedacht hat“. Die gute Nachricht sei: Es gehe überhaupt voran.

Im Herbst soll die Fassade des Zehlendorfer Rathausaltbaus saniert werden, „wir haben vor, die Fassade mit Hochleistungsdämmschutz zu versehen“. Im Publikum nickt Bernd Steinhoff, der grüne Fraktionsvorsitzende und Mitglied des Aktionskreises, fordert eine solche Dämmung seit Jahren. Maren Schellenberg kündigt an, zusammen mit den Berliner Stadtwerken auf fünf weiteren Schulen Photovoltaikanlagen zu installieren. Und: Sie plane, in der Serviceeinheit Facility Management – alle bezirkseigenen Gebäude werden dort verwaltet – einen „echten“ Energiemanager einzustellen.

„Ich muss den Klimaschutz vom Dach auf den Boden bringen – auch auf den Boden der Tatsachen“, zitierte Straßen-, Grünflächen- und Umweltstadtrat Urban Aykal in seiner Rede aus seiner Jobbeschreibung. Eine seiner Visionen sei es, die Grünanlagen und Grünzüge des Bezirks miteinander zu verbinden. „Eine Person, die von Steglitz nach Dahlem will, sollte zu 90 Prozent durch Grünflächen laufen.“ Er wünsche sich, in vier oder fünf Jahren sagen zu können: „Ja, wir sehen die Verkehrswende.“ Große Aufgaben, kleine Schritte.

Treiber für Nachhaltigkeit. Der Aktionskreis Energie ist mit dem Sommerfest und seinen vielen Veranstaltungen in den vergangenen 17 Jahren seiner Hauptaufgabe gerecht geworden: Nachhaltige Politik im Bezirk einzufordern, zu mahnen, zu informieren, den Fortschritten – wie groß sie auch sein mögen – eine Bühne zu geben. Und Mut zu und Lust auf mehr Klimapolitik zu machen. Eine Aufgabe, die in den kommenden Monaten und Jahren immer wichtiger werden wird; denn die Probleme nehmen zu und die Handlungsfenster schließen sich langsam.

Haltung ist gefragt. Der Vorsitzende des Aktionskreises Georg Schmid schwor die etwa 100 Gäste des Festes auf schwierige Zeiten ein. Zum einen suche die Bundesregierung nach Alternativen zu russischem Gas und Öl. Sie sei bereit, neue Abhängigkeiten einzugehen. Zum anderen wolle die Regierung den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. Doch das sei ein herausforderndes Unterfangen, so der AKE-Vorsitzende: „Die Nachfrage nach Photovoltaik für das eigene Dach und Wärmepumpenanlagen zum Heizen übersteigt das verfügbare Angebot.“ Es fehle an Energieberatungen, Planungsleistungen und Umsetzungskapazitäten im Handwerk. „Manche haben schon resigniert, halten das 1,5-Grad-Ziel für nicht mehr erreichbar, sehen schwarz für die Zukunft unserer Kinder“, sagte Georg Schmid. Andere würden sich die Hände reiben und „sich über den Reibach, der sich jetzt machen lässt“, freuen. Das sei allerdings wenig zielführend, das führe nicht weiter. Vielmehr gehe es jetzt darum, Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen zu übernehmen. „Dafür müssen wir Haltungen kultivieren, die uns unbeirrt und beharrlich an der Umsetzung der Klimaschutzziele arbeiten lassen. Darin liegen unsere wirklichen Chancen.“
(erschienen am 7.7.2022 im Steglitz-Zehlendorf-Newsletter des Tagesspiegels, https://leute.tagesspiegel.de/)

Ergänzung Schmid: “ Zur Kultivierung von Haltungen bietet sich folgende Weisheit aus dem Talmud an:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Taten.
Achte auf Deine Taten, denn sie werden Deine Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Bleiben Sie achtsam, damit sich mit der Gewöhnung an die Schreckensmeldungen keine Unbekümmertheit einstellt. Das passiert schneller als man denkt. Die aktuellen Inzidenzwerte hätten vor einem Jahr so eine Veranstaltung nicht erlaubt und heute hat kaum noch einer eine Maske auf. Solche Gewohnheiten dürfen sich angesichts der drohenden Klimakatastrophe nicht einschleichen.“

Das Haus am Waldsee war der ideale Ort. Das Anwesen wurde frisch saniert und mit einem Anbau für das Cafe erweitert. Der Garten wurde komplett neugestaltet und wir waren die ersten, die ihn in seiner ganzen Pracht nutzen durften.  Der Bauherr wird uns noch Informationen über die Sanierung zukommen lassen. Hier ein paar Impressionen:

Wir danken unseren Sponsoren

Ihr Vorstand Aktionskreis Energie e.V.

Zeit der Wende️️
Dieses ist die Zeit der Wende,
nun zählt Klarheit, Kraft und Mut.
Viele Herzen, viele Hände
voller Sanftheit und voll Wut.

Du bestimmst
und du entscheidest
welchem Geist du angehörst.
Ob du leise weiter leidest
oder endlich dich empörst.

Stimm mit ein in unser Singen,
voller Jubel und Vertraun.
Dann wird es Dir auch gelingen,
voller Mut nach vorn zu schaun.

Und dein Leben so verändern,
dass unsere Erde heilen kann.
Seit an seit in allen Ländern
fangen wir den Umschwung an.

Taube Ohren für die Spötter
und die Sucht nach Macht und Geld.
Wir sind uns’re eignen Götter,
unsre Herzkraft heilt die Welt.

Alle Tiere, Menschen und Pflanzen
mögen wachsen und gedeihn.
Wir sind Teil des großen Ganzen
und bereit, dabei zu sein.

Das Bewusstsein ist gestiegen
und bald kommt die neue Zeit.
Dann geht es nicht mehr ums Siegen,
sondern um Verbundenheit.

Folg den Kindern und den Frauen,
weil sie für das Leben stehn.
Und sich jetzt nun endlich trauen,
voller Kraft voran zu gehen.

Groll und Rache sei vergessen,
unserem Todfeind sei verziehn.
Auch wer nur profitversessen,
achte und verstehe ihn.

Denn du weißt, er ist getrieben
von seiner Schuld und seiner Angst.
Du aber bist frei zu lieben,
wenn du nicht mehr länger bangst.

Freude heisst die starke Feder
in der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
in der großen Weltenuhr.

Sie gibt Kraft zu handeln
voll Verbundenheit und Mut.
Unsre Welt zu wandeln,
dann wird alles gut.

Doch nicht von Friedrich Schiller: https://www.mimikama.at/zeit-der-wende-friedrich-schiller/ sondern von Beate Lambert.


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