Datum: 29.06.2021
Zeit: 17:30 - 20:00
Moderation: Dipl. Ing. Peter Schrage-Aden, Aktionskreis Energie e.V.
Referentin*en: Dipl.-Ing. Diana Hasler, Aktionskreis Energie e.V.
Bildungsvortrag
Baukultur im Bestand: Zuständigkeit, Bewertung, Genehmigung – AkE-Online
Forderungen an den neuen Senat – Ein Fachgespräch mit PolitikerInnen und VerwaltungsvertreterInnen
Ziel der Veranstaltung: Eine berliner Positionierung anregen für die Integration von Baukultur in das Bauhaus der Erde und für die geplante IBA 2030, die sich in die Ko-Vereinbarung des nächsten Senats niederschlagen soll.
„Europäische Städte brauchen für ihre Identität gebaute Erinnerungen an Straßen, Plätzen, Kirchen, Klöster Rat- und Bürgerhäuser etc. Man muss die Stadt nicht ständig neu erfinden“ (Hans Stimmann im Tagesspiegel vom 17.4.21). Das sollte sich auch im Senatszuschnitt wiederfinden.
Berlin will in 30 Jahren klimaneutral sein und bis dahin seinen Wohnungsbestand sanieren. Die EU hat mit der „Renovierungswelle“ ein Milliarden-Programm aufgelegt. Das sind gute Signale. Die Baukultur droht dabei vernachlässigt zu werden. Im Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm ist die Baukultur zwar prominent aufgenommen, ein sie ordnender Leitfaden fehlt jedoch bislang. Ebenso flankierende Förderprogramme, wie das seit langem angekündigte Programm für die Kastenfenstersanierung. Das liegt zum Teil daran, dass beim Zuschnitt des Senats 2016 die Baukultur vergessen wurde und zwischen 4 Senatsverwaltungen pendelt. Positiv: Die Baukultur wurde zumindest über die Kreislaufwirtschaft und die sie ordnende Beschaffungsrichtlinie VwVBU (siehe hier Punkt 26ff) gestärkt. Danach ist der Austausch von Kastenfenstern für die öffentliche Hand untersagt.
Wir erinnern uns an die Koalitionsvereinbarung von 2017?
Die bestehende Stadtlandschaft und Baukultur in Berlin verdient besondere Aufmerksamkeit. Die Koalition prüft die Integration der Baukultur in die Umweltverträglichkeitsprüfung. Für den baukulturell wertvollen Bestand Berlins werden neue Wege der energieeffizienten Sanierung entwickelt. Die städtischen Unternehmen müssen Vorbild für Denkmalschutz und Baukultur sein……Berlin wird das europäische Jahr des kulturellen Erbes 2018 insbesondere auf dem Gebiet der denkmalgeschützten Industriekultur engagiert mitgestalten und dabei bürgerschaftliche Initiativen unterstützen.
Davon ist bislang erkennbar wenig umgesetzt worden. In unserer Bildungsarbeit haben wir den Eindruck gewonnen, dass es eine klare und eigenständige Zuständigkeit für die Baukultur und dem Umgang mit erhaltenswerter Bausubstanz geben muss.
In der Konzeption für das „Europäische Bauhaus“ wurde der Denkmalschutz bei der Mitzeichnung 2020 nicht berücksichtigt, die diversen Stellungnahmen wurden erst im Nachgang vorgelegt.
Ziele der Veranstaltung sind:
- Theresa Keilhacker, neue Präsidentin der Architektenkammer Berlin: „Besonders erhaltenswerten Bausubstanz“ in einer zukunftsfähigen Stadt
- Diana Hasler, Architektin: Leitfaden „Erhaltenswerte Bausubstanz-Erkennen-Bewerten“,
- Achim Schröer, Landesdenkmalamt: Zuständigkeiten im Bereich der Baukultur ausserhalb des Denkmalschutzes,
- Daniela Billig, MdA, Kulturausschuss: Stand des Positionierung im Abgeordnetenhaus zu den geforderten Sanierungsprogrammen
- Peter Schrage-Aden, AK-Energie: Senatszuschnitt und Schwachstellen „Wie kann der Baukultur besser Gewicht verschafft werden?“
vorstellen und
- Vorschläge für den nächsten Senat generieren, wie Baukultur und Klimaschutz zusammen gehen können.
- Anregungen zu sammeln, wie die Förderprogramme darauf abgestimmt werden, nicht weiter unsinnig, die Zerstörung baukulturell wertvolle Bauteile, ohne CO2- Gewinn, zu fördern.
Der Landesdenkmalrat hat am 28.2.21 zum Thema „erhaltenswerte Bausubstanz“ ein Thesenpapier vorgelegt, das wir vorstellen werden.
Eingeladen haben wir:
- FachpoltikerInnen aus dem Abgeordnetenhaus
- Oberste Denkmalschutzbehörde, Christian Breer
- Stiftung Baukultur, Herr Nagel
- Arbeitskreis Kastenfenster bei der Handwerkskammer
- VertreterInnen der Architektenkammer Arbeitskreis Baukultur
- Verband Fenster und Fassade VFF Vize.Prä. Detlef Timm
- Senatsverwaltung für Bau, Frau Hünnig
Wir freuen uns auf ihre Anregungen. Wenn Sie Dokumente haben, die wir zu diesem Thema verlinken sollen, freuen wir uns über eine Zusendung.
Beachten Sie dazu auch unsere Veranstaltung im November 2020: „Erhaltenswerte Bausubstanz energetisch sanieren“
Vortragsunterlagen von Dipl.-Ing. Diana Hasler:
2021-06-29_AkE_Hasler-Erhaltenswerte Bausubstanz
Beitrag von Achim Schröer, Städtebauliche Denkmalpflege: wird zeitnah eingestellt.
Protokoll der Veranstaltung mit Empfehlungen für den neuen Senat von Peter Schrage-Aden.
Anmeldung
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