Datum: 12.04.2019
Zeit: 9:00 - 17:00
Ort:
KEBAB Vortragsraum
Experten UE: 8-8-8
Moderation: Dipl.-Ing. Georg Schmid, Aktionskreis Energie e.V.
Referentin*en: Prof. Dr.-Ing. Kati Jagnow, DELTA-Q
Experten-Qualifikation
Heizungsbewertung und Heizungsoptimierung mit einfachen Exceltools
Ein Blick in den Heizungskeller reicht oft nicht aus, um Missstände im System zu erkennen. Erste Indizien liefern Kenndaten, die sich aus der Energierechnung und der beheizten Fläche ableiten lassen. Durch regelmäßige Aufzeichung weiterer Daten lassen sich jedoch erstaunliche Aussagen über den Zustand des Gebäudes und der installierten Heizungstechnik ableiten. Wir wollen uns mit einfachen Excel-Tools der Energieanalyse (EAV) nähern und auch die Möglichkeiten der Heizungsoptimierung (Hydraulischer Abgleich) an Beispielen besprechen.
Frau Prof. Dr. Jagnow hat im Optimus Projekt tiefe Einblicke in vielfältige Heizungssysteme erhalten und dabei umfassende Erfahrungen gesammelt und zusammen mit Prof. Wolff eine aussagekräftige Auswertungssystematik entwickelt. Sie ist in der Lage, diese anschaulich mittels nachvollziehbaren Exceltabellen zu vermitteln.
Energieanalyse aus dem Verbrauch (EAV)
Mit Hilfe monatlich oder wöchentlich erfasster Energieverbräuche lassen sich viele Erkenntnisse zum Zustand von Gebäuden und Anlagen sowie zum Nutzerverhalten gewinnen. Dies sind:
- die Heizgrenztemperatur,
- das Lüftungsverhalten der Nutzer in der Übergangszeit,
- der Dämmstandard des Gebäudes,
- Wirkungsgrad und Betriebsbereitschaftsverlust der Kessel,
- die maximal notwendige Wärmeerzeugerleistung.
Das Verfahren ist in mehreren VDI-Richtlinien und DIN-Normen beschrieben. Der „energetische Fingerabdruck“ eines Gebäudes oder Erzeugers ergibt somit eine zuverlässigere Beurteilungs- und Planungsgrundlage als die z. T. sehr aufwändigen und mit Unsicherheiten behafteten Rechen- und Simulationsverfahren.
Anhand einer Exceltabelle wird das Verfahren der EAV erläutert. Anhand beispielhafter Messwerte realer Mehrfamilienhäuser werden Auswertungen und Interpretationen durchgeführt. In der beruflichen Praxis lässt sich das Verfahren parallel planungsvorbereitend oder zu Zwecken des Monitorings anwenden.
Optimierung und Hydraulischer Abgleich
Viele Heizungsanlagen in Bestandsgebäuden sind erheblich überdimensioniert. Gründe:
- Sicherheitszuschläge bei früherer Planung,
- unterlassene Planung,
- Erneuerung/Verbesserung an der Gebäudehülle ohne Anpassung der Technik.
Die Anlagen bieten somit das Potential zur Optimierung, d.h.
- eine Anpassung der Netztemperaturen (Vorlauf, Rücklauf) an den realen Bedarf,
- passende Leistungen für Pumpen und Erzeuger bei Neuwahl,
- passende Volumenströme.
Anhand einer Exceltabelle wird die Optimierung eines kleinen Mehrfamilienhauses erläutert. Die Rückwirkungen der gewählten Vorlauftemperatur auf die Volumenströme im Netz werden verdeutlicht. Die Temperaturoptimierung – zum Beispiel wegen geplanten Wärmepumpeneinsatzes – steht dabei im Mittelpunkt. Das mögliche Weiternutzen von Komponenten (Heizkörper, Pumpen, Ventile) wird besprochen, aber auch der notwendige Austausch.
Die Vortragsunterlagen bleiben den Teilnehmern vorbehalten. Interessierte können im Archiv die Unterlagen von Prof. Wolff herunterladen.
Weitere und umfassende Informationen von Frau Prof. Jagnow finden Sie hier:
http://www.delta-q.de/cms/de/archiv_veroeffentlichungen/energiebilanz_beratung.html#Verbrauchsbereinigung
Weitere interessante Informationen finden Sie
in den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen 2014 vom Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main und
im Vortrag von Dipl.-Ing. Mathias Linder, Abteilungsleiter Energiemanagement zur Leitlinie 2018.
Anmeldung
Buchungen sind für diese Veranstaltung geschlossen.