Aktionskreis bei eßkultur

Datum:

16. Juni 2017

|

Zeit:

17:00

-

19:00

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Ort:

Event

Aktionskreis bei eßkultur

Aktionskreis bei eßkultur

When

16. Juni 2017    
17:00 - 19:00

Where

eßkultur im Museum Europäischer Kulturen
Arnimallee 23, Berlin, Berlin, 14195

Am 16. Juni 2017 hatten wir ein entspanntes und unterhaltsames Essen anlässlich des 10. Jahrestages des AK-Energie e.V. bei Eßkultur im Museum für Europäische Kultur. Der neue Speisesaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sehr gefreut hat uns, dass sowohl die amtierende Stadträtin für Umweltschutz Maren Schellenberg wie auch ihre beiden Vorgängerinnen, Christa Markl-Vieto und Anke Otto dabei waren.

Am 11.6. führte der Aktionskreis bei strahlendem Wetter zusammen mit Vertretern der Innungen für Tischler, Glaser, Maler und SHK sowie der Handwerks- und Architektenkammer einen Stand auf dem Umweltfest 2017  durch. Die Standteilnehmer waren teilweise Gäste unseres Essens.

Wir hatten zum veganen Menu geladen, schmackhaft und deutlich klimafreundlich. Wenige Tage später lud der Tagesspiegel, dessen Kantine auch von Eßkultur betrieben wird, zum World Food Convention über die Zukunft des Essens. „Wir müssen dahin kommen, uns zukünftig weniger mit Fleisch und mehr mit pflanzlichen Erzeugnissen wie Gemüse zu ernähren“ forderte Chefkoch Dowson in seiner Eröffnungsrede. „Sie alle können dazu beitragen, nachhaltig zu konsumieren“ war der Apell von Entwicklungsminister Müller bezüglich der Ernährung. Wir haben es am 16.6. vorgemacht.

Ute Scheub gab uns dazu noch ein paar Fakten aus ihrem Buch „Die Humusrevolution“ mit auf den Weg, die belegen, wie zentral die Ernährung für das Überleben des Planeten ist und welche Lösungen es heute schon gibt. Es sei eben nicht klug, wenn wir Regenwald roden, den zu schützen wir uns verpflichtet haben, um dort Soja anzubauen , das dann an Schweine verfüttert wird, die auf 1 m² vegetieren und deren übermäßiger Verzehr zu dicken Kindern führt, die mit ihrer späteren Diabetes das Gesundheitssystem überlasten, während die Gülle aus diesen Ställen das Grundwasser so belastet, dass die Wasserpreise deutlich steigen werden.

Dazu Alternativen zu finden und umzusetzen, sei eine der großen Herausforderungen – auch in den Städten. Das geht nicht mit Verboten, sondern mit Partizipation und Dialog. Frau Scheub hat dann auch gleich das nächste Buch dazu nachgeschoben „Demokratie – die Unvollendete“ als Download frei verfügbar unter www.mehr-Demokratie.de, das wir ihnen hiermit ans Herz legen.

Dirk Lausch von der Märkischen Scholle erfreute uns mit Texten aus den 20ern und machte deutlich, dass die Scholle nicht nur die aktuell interessantesten Sanierungen auf Null-Energie-Standard zu moderaten Kosten durchführt (Lichterfelde Süd) sondern sich auch um die Kultur und den Zusammenhalt in ihren Siedlungen kümmert. Herzlichen Dank für diese Beiträge.

Verwiesen wurde in der Begrüßung des Vorstandes auf die wachsende Bedeutung alternativer Baustoffe an Hand eines ausführlichen Artikels über die Nutzung von Hanf als Dämmmaterial aus der TAZ vom 15.6. Wir werden diesen Schwerpunkt unserer Bildungsarbeit ausbauen, den wir mit Vorträgen zu Strohdämmung, Holzbau, Lehm und Bambus begonnen haben.

Mehr Demokratie wagen wollten wir auch mit einem Vorschlag für die Nachnutzung der Museen in Dahlem. Leider war die angekündigte Besichtigung nicht möglich, da uns der Eigentümer den Zugang verwehrte. Dafür haben zwei Architektinnen, die auch unter den Gästen waren, einen sehr interessanten ersten Vorschlag für ein ICON-LAB – Innovation Center of Next Living and Building Cultur – vorgelegt.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz lädt nun für den 7.7.2017 um 18 Uhr zu Quo vadis, Dahlem? ein, einer Präsentation ihrer Vorstellungen für das Ethnologische Museum in die Räume des Museums ein.

08.07.2017

Bericht vom Termin

Von Seiten der Gewerbetreibenden wurde von Herrn Herrmann die alte Forderung nach einem Museum der Zukunft vorgestellt. Peter Senf von der SPD sprach sich für ein Architekturmuseum aus und ich hatte die Gelegenheit, mit Verweis auf das Parisabkommen und die aktuelle Debatte in Hamburg über Klimaschutz für ein Museum zu werben, das die Stadt der Zukunft im Mittelpunkt hat. Alle Vorschläge wurden dankbar aufgenommen und es soll noch in diesem Jahr einen breiten Bürgerdialog geben.
Die Sendung, der RBB hatte mitgeschnitten, wird am Sonntag um 11:04  ausgestrahlt.
Mir ist dabei deutlich geworden, wie viel die Ethnologie und Archäologie beisteuern kann, wenn es um Zukunftsfragen geht. Gerade die Häuser des Polynesischen Dreiecks sind was den sommerlichen Wärmeschutz anbelangt deutlich klüger gebaut, als viele moderne Gebäude (und vor allem Schulen) bei uns und in Hinblick auf Lehmbau können wir viel lernen vom Maghreb und man kann dort lernen, dass ihre alte Kultur nicht primitiv sondern zukunftssicher ist und dass man sich ihrer nicht schämen muss.
Bei der Ernährung der Stadt der Zukunft können wir viel lernen von den Völkern Mesoamerikas, die sich auf einem 10tel der Fläche ernährten, wie wir das tun und die „Urban Farming“ und „Roof Farming“ sowie die „Tera Preta“ Herstellung schon vor 2000 Jahre praktizierten. Ganz zu schweigen von den Möglichkeiten, die uns der Bambus als Baumaterial der Zukunft bietet.
Hier stelle ich mir einen lebendigen Austausch mit den bestehenden Museen für eine Stadt der Zukunft vor.

Der Vorstand wünscht ihnen einen erholsamen Sommer.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Schrage-Aden

Fotos: Sven Klingele

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