Datum: 22.03.2022
Zeit: 17:30 - 20:00
Experten UE: 3-3-3
Moderation: Michael Viernickel, eZeit Ingenieure GmbH
Referentin*en: Prof. Dipl.-Ing. Werner Schenk, Hochschule München;
Dr.-Ing. Mathias Safarik, ILK Dresden gGmbH
Bildungsvortrag
Zukunftsfähige Quartierslösungen für Heizen und Kühlen mit Geothermie-AkE Online
Das UN-Klimaabkommen von Paris, die Klimaziele der Bundesregierung sowie die europäischen Bestrebungen, angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine, unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden („REPowerEU“), erfordern eine notwendige Transformation der Energieversorgung innerhalb der kommenden 30 Jahre. Bis 2050 soll der Gebäudesektor danach nahezu CO2-neutral sein. Die Wärmewende, mit dem Ersatz von fossilen Brennstoffen und der Nutzung von regenerativen Energien mit der Umrüstung auf klimaschonendere Heizungssysteme wie Wärmepumpen ist ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses.
Geothermie ist die leistungsfähigste Möglichkeit Umweltwärme zu speichern und damit ein unverzichtbarer Bestandteil künftiger Wärme- und Kälteversorgung, erfordert aber individuelle Lösungen zu deren Integration.
Für ein Unternehmensquartier mitten in München war die Planung mit Fernwärmeanschluss und Kompressionskälte schon abgeschlossen. Dann kam der Impuls, einen zukunftsfähigen Ansatz, basierend auf der Nutzung von regenerativen Umweltenergien, zu entwickeln.
Prof. Dipl.-Ing. Werner Schenk erläutert:
- die überzeugende Argumentationsstrategie,
- das vielversprechende Konzept zum Heizen und Kühlen mit Geothermie
- die Hürden auf dem Weg zur Genehmigung,
- einige Details zur Planung,
- die Einbindung von angrenzenden Nachbarprojekten
- die Erfahrungen bei der aktuellen Umsetzung
- die wirtschaftlichen Perspektiven nachhaltiger Konzepte.
Michael Viernickel, von den e-Zeit Ingenieuren, knüpft mit Einblicken in aktuelle Planungen, zur Nutzung der geothermischen Potenziale, für Projekte ähnlicher Größenordnung in Berlin an. Er arbeitet die Gemeinsamkeiten der Lösungsansätze heraus, zeigt mit Simulationsergebnissen die Möglichkeiten und Grenzen auf und entwickelt aus dem Verteilsystem der lokalen Energieströme von großen Projekten die Keimzelle für erweiterbare kalte Nahwärmenetze als Grundlage für eine flächendeckende regenerative Wärme- und Kälteversorgung von Ballungszentren und städtischen Strukturen.
Dort wo Grundwasser und Geothermie obsolet sind wird inzwischen Eisspeicher-PVT in Betracht gezogen. Dazu wollen wir uns folgende Aspekte erläutern lassen:
- Anwendungsbereiche, Dimensionierung und Auslegung
- Bauliche Anforderungen, Erdarbeiten
- Möglichkeiten und Techniken zur Regeneration
- Herausforderung Steuerung
- Betrachtungen zu Temperaturniveaus und COP und somit zur Effizienz im Wärmepumpenbetrieb
Bei der Gelegenheit wollen wir diskutieren, ob die kürzlich vorgestellte Direktverdampfung von Oberflächenwasser im Vakuum, nach dem sogenannten Vakuumeis- oder auch Tripelpunktsverfahren vom ILK Dresden, eine vielversprechende Option darstellt. Dazu wird uns Dr.-Ing. Mathias Safarik vom ILK Dresden das Konzept erläutern und die Ergebnisse einer Studie über thermische Gewässernutzung vorstellen.
Folgende Aspekte werden behandelt:
- Flüssigeisspeicher als Wärmequelle in kalten und warmen Netzen
- Erschließung von Oberflächengewässern als Wärmequelle für Wärmepumpenanwendungen
- Vorteile der Direktverdampfung
- Vergleich vereisender und nicht vereisender Betrieb
- Ergebnisse einer Potentialstudie für den Zwenkauer See bei Leipzig
Geothermische Ergiebigkeit Berlin 2017
Vortragsunterlagen Viernickel, Schenk, Safarik:
2022-03-22_AkE_Viernickel, Schenk, Safarik-Geothermie für Quartiere
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