Evaluation von Bestandsschulen bezüglich Raumlufthygiene und Lüftungstechnik – AkE-Online

Datum: 12.10.2021
Zeit: 17:30 - 20:00


Experten UE: 3-3-3
Moderation: Dipl. Ing. Peter Schrage-Aden, Aktionskreis Energie e.V.
Referentin*en: Dipl.-Ing. Wolfram Müller, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen;
Dipl.-Ing. Georg Rodriguez, MUTZ Ingenieurgesellschaft mbH


Veranstalter: Aktionskreis Energie e.V., Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf
Förderung: Umwelt-und Naturschutzamt Charlottenburg-Wilmersdorf

Bildungsvortrag

Evaluation von Bestandsschulen bezüglich Raumlufthygiene und Lüftungstechnik – AkE-Online

Der Untersuchungsbericht wurde im Juni 2021 vom Senat beschlossen. Zur Presseerklärung des Senats.

In Berlin gibt es seit 10 Jahren eine Kontroverse um die Frage, wie der Leitwert von 1000 ppm CO2, eingehalten werden kann. Der von der Umweltverwaltung mit der HTW Berlin erarbeitete „Leitfaden zur Raumluftkonditionierung in Schulen“ wurde erst als Erlass veröffentlicht und dann wieder zurückgezogen. Ein Auftrag erging an das Fachressort, in 7 Schulen, 3 mit, 4 ohne mechanische Lüftungsanlage, die Raumlufthygiene zu untersuchen und dann einen Bericht vorzulegen, der Grundlage für die Sanierung von Schulen sein soll.

In diesem Bericht wird abgewogen, welche technischen und organisatorischen Lösungen die zielführendsten sind. Das sind Entscheidungen, die Auswirkungen auf die Raumlufthygiene, die Behaglichkeit, aber auch die Kosten von Schulneubauten und Sanierungen und den Energiebedarf und Wartungsaufwand der Schulen haben werden und die für eine angestrebte Zertifizierung von Belang sind.

Wir wollen uns die Ergebnisse vorstellen lassen und mit Vertretern der Senatsverwaltung über die Umsetzung sprechen.

Evaluation Lüftung in Schulen – Durchführung von CO2– und Behaglichkeitsmessungen
  • 2018/2019 – umfangreiche Messreihe zu Raumluftklima und Lüftungskonzepten in Schulen.
  • Auftraggeber: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.
Untersuchungsrahmen: Messungen in sieben Schulen in je zwei Klassenräumen.
  • Vier Schulen mit Fensterlüftung,
  • Drei Schulen mit Raumlufttechnischer Anlagen (RLT-Anlage).
  • Messungen bei drei verschiedenen Witterungsbedingungen (10° C, 4° C, 0° C),
  • jeweils 3 Tage bei einer kontinuierlichen Aufzeichnung der Messwerte.
  • Messparameter: CO2-Konzentration, Lufttemperatur, Luftgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Strahlungstemperatur und punktuell Schallmessung.
Protokoll und Kontrolle der Rahmenbedingungen:
  • Überwachung der Messung durch einen Messbeauftragten je Klassenraum,
  • Protokollierung der Raumbelegung und der Fensterlüftung,
  • Durchführung einer kontrollierten Lüftung am jeweils dritten Messtag.
Ziel war die Bildung einer Datengrundlage zur Entwicklung von Lüftungskonzepten für Schulneubauten und gleichzeitig die Beurteilung von bestehenden Lüftungskonzepten. Folgende Fragen waren zu beantworten:
  • Welche realen Raumlufttechnischen Bedingungen herrschen zurzeit real an Schulen?
  • Sind reine fensterlüftungsbasierte Lüftungskonzepte an Schulen realisierbar?
  • Welche Raumluftqualitäten sind mit Raumlufttechnischen Anlagen zu erzielen?
  • Ist ein energieeffizienter Betrieb ohne Einsatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung möglich?

Dipl.-Ing. Georg Rodriguez, der die Messungen koordinierte,  wird uns die Ergebnisse vorstellen und sein Fazit erläutern.

Aktuelle Meldung zum Thema:

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach mehr als 15 Jahren neue Leitlinien zur Luftqualität veröffentlicht. Vor allem die Belastungen mit Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) müssten demnach deutlich gesenkt werden.

Beim Feinstaub sollte laut der WHO die Langzeitbelastung mit kleinen Partikeln (PM2,5) bei höchstens fünf statt bisher zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen. Bei den etwas größeren Partikeln (PM10) empfiehlt sie nun 15 statt bisher 20 Mikrogramm. Auch hier liegen die aktuellen EU-Grenzwerte deutlich darüber: nämlich bei 25 Mikrogramm für PM2,5 und 40 Mikrogramm für PM10.

Das hat, Auswirkungen auf die Vorgaben für die Lüftung von Schulen. Die Messungen haben noch einmal belegt, dass die Feinstaubbelastung deutlich niediger ist, wenn der Wert von 1000 ppm CO2 eingehalten wird.

Die Dokumente der vorangegangenen Seminare zum Thema finden Sie hier.

Unser Kooperationspartner LFE bietet am 15. Dezember eine Exkursion zu Lüftung in Schulen, Wohngebäuder und Kellern an:

https://www.lfe-energieberater.de/18208/veranstaltungen-2021-2021-weiterbildung-veranstaltungen/exkursion-lueftung-dezember-2021

Vortragsunterlagen von Dipl.-Ing. Wolfram Müller und Dipl.-Ing. Georg Rodriguez:

 


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