Ressourcenschonung durch Kreislaufwirtschaft

Datum:

19. November 2019

|

Zeit:

17:30

-

20:00

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Ort:

Bildungsvortrag

Unterrichtseinheit 3-3-3

Ressourcenschonung durch Kreislaufwirtschaft

Ressourcenschonung durch Kreislaufwirtschaft

When

19. November 2019    
17:30 - 20:00

Where

KEBAB Vortragsraum
Flanaganstraße 45, Berlin, 14195

Der Schutz natürlicher Ressourcen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sowohl die Endlichkeit vieler Ressourcen, die insbesondere im Bauwesen eingesetzt werden,  als auch die schädlichen Umwelteinwirkungen bei der Produktion z.B. von Stahl oder Beton, incl. des hohen Energieverbrauches, der damit einher geht, führen immer häufiger dazu, nachwachsenden Rohstoffen den Vorzug zu geben. Auch viele Vorträge des AKE haben sich derartigen Themen schon mehrfach gewidmet.

Ein weiterer Ansatz zur Ressourcenschonung kommt dagegen noch weniger zum Einsatz. Das ist die Wiederverwendung bereits verbauter Materialien und Bauteile im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Hier setzen die wissenschaftlich untermauerten Studien und Ergebnisse sowohl der Technischen Hochschule in Cottbus als auch des Umweltbundesamtes in Dessau an, die uns durch die beiden ausgewiesenen Expertinnen nun zur Verfügung stehen.

Der 1.Beitrag dazu zeigt die Wiederverwendungsmöglichkeiten von Bauteilen aus Plattenbauten. Dazu gehören die Ausgangsbedingungen, unter denen die Bauteile anfallen, aber auch die Möglichkeiten, neue Gebäude damit in neuen Zusammenhängen zu errichten und entsprechend „graue Energie“ dabei einzusparen. Verschiedene realisierte Beispiele zeigen die Bandbreite der Möglichkeiten auf, die bei der Wiederverwendung bestehen.

Der 2. Beitrag nimmt darüber hinaus weitere Möglichkeiten der Schonung natürlicher Ressourcen durch Materialkreisläufe in der Bauwirtschaft in den Blick. Dabei wird auch aufgezeigt, welche Rahmenbedingungen sich ändern müssen, um das ressourcenschonende Bauen von der Herstellung über die Planung und Bauausführung bis zum Betrieb und Rückbau von Bauwerken realisieren zu können.

Die Referentin Frau Prof. Dr. Mettke ist als Bauingenieurin langjährige Expertin auf dem Gebiet des Baustoffrecycling und leitet das Arbeitsgebiet „Bauliches Recycling“ an der BTU Cottbus.  Ihrem Habilitationsthema  „Material- und Produktrecycling – am Beispiel von Plattenbauten“ hat sie viele wissenschaftliche Studien und Begleitungen praktischer Beispiele folgen lassen.

Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Anette Müller ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Forschungsbereich Baustoffe, Fachbereich Spezialbaustoffe, am IAB Institut für angewandte Bauforschung Weimar. Ihr kürzlich erschienenes Buch „Baustoffrecycling. Entstehung – Aufbereitung – Verwertung“ vertieft ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen.

Im Anschluss an die beiden Vorträge werden in einer gemeinsamen Diskussion sowohl die Theorie als auch die Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis beim Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) in den Fokus genommen.

Die Moderatorin Frau Dipl.-Ing. Theresa Keilhacker ist als Architektin seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen auf dem Gebiet des nachhaltigen Bauens aktiv, zuletzt als Vizepräsidentin der Berliner Architektenkammer und aktuell als Mitglied der Kommission „nachhaltiges Bauen“ beim Umweltbundesamt.

Der Bundesverband bauteilnetz Deutschland e.V. kümmert sich seit ca. 20 Jahren um die Vernetzung der Akteure im Bereich der direkten Bauteile-Wiederverwendung und informiert über die Möglichkeiten des demontierbaren Bauens. Eine Internetplattform www.bauteilnetz.de (Bauteilkatalog) verknüpft bundesweit agierende Bauteilbörsen.

Positionspapier der Kommission für Nachhaltiges­ Bauen ­am­Umweltbundesam (KNBau) vom Dezember 2018: Schonung natürlicher Ressourcen durch Materialkreisläufe in der Bauwirtschaft

Vortragsunterlagen:

Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:

Instrumente zur Wiederverwendung von Bauteilen und hochwertigen Verwertung von Baustoffen

Dem weltweit wachsenden Bedarf an Rohstoffen steht die deutliche Verknappung primärer Rohstoffe gegenüber. Da der Bausektor einen wesentlichen Anteil am Rohstoffverbrauch hat, rückt zur Sicherung der Rohstoffversorgung die ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft im Bauwesen immer stärker in den Fokus. Entgegen der aufgezeigten Bedeutung ist die hochwertige Verwertung von mineralischen Bauabfällen oder Baurestmassen bzw. die Wiederverwendung durchaus funktionsfähiger Bauteile noch nicht etabliert und ist deshalb erst in geringem Umfang umgesetzt. Geeignete Instrumente, die die Wiederverwendung von Bauteilen und die hochwertige Verwertung von Baustoffen deutlich verbessern, wurden identifiziert, beschrieben und hinsichtlich ihrer ökologischen, technischen und regulativen Kriterien bewertet. In einerHemmnisanalyse wurden zunächst die Sachverhalte und Rahmenbedingungen beschrieben, die bis heute einem optimalen Umgang mit Bauteilen und Baustoffen entgegenstehen. Dazu bedurfte es eines genaueren Verständnisses aus Sicht der unterschiedlichen Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Hierauf aufbau-end wurden Lösungsansätze und –strategien formuliert sowie konkrete Umsetzungsmaßnahmen und dafür notwendige Weichenstellungen benannt. Handlungsempfehlungen und Instrumente werden zusammenfassend in den Bereichen regulatorisch, informatorisch und ökonomisch kategorisiert.

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