Pflanzenkohle – Bodenverbesserer und C-Speicher der Zukunft? (CarbonStoreAge)

Datum: 04.04.2023
Zeit: 16:00 - 18:00
Ort: Botanikschule

Kontakttelefon: 0173-7064828
Moderation: Dipl. Ing. Peter Schrage-Aden, Aktionskreis Energie e.V.
Referentin*en: Dr. Robert Wagner


Veranstalter: Aktionskreis Energie e.V., Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf

Besichtigung

Pflanzenkohle – Bodenverbesserer und C-Speicher der Zukunft? (CarbonStoreAge)

Pflanzenkohle – Bodenverbesserer und C-Speicher der Zukunft? (CarbonStoreAge)

Das Projekt CarbonStoreAge soll das Potential von Pflanzenkohle (PK) zur Speicherung von Kohlenstoff in Stadtböden prüfen und für Berlin eine Möglichkeit zum Ausbau der Kohlenstoffsenke Boden im Rahmen der Strategie gegen den Klimawandel bei Nutzung der Negativ-Emissionstechnologie PyCCS (Pyrogenic Carbon Capture & Storage) erschließen.

Im Projekt CarbonStoreAge wird die Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle zur Anreicherung von Kohlenstoff in Böden, bei gleichzeitiger Verbesserung der Standorteigenschaften, und die Stärkung klimarelevanter Stoffkreisläufe durch CO2-negative Ressourcennutzung untersucht.

Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt:
  1. Prüfung der Eignung von Böden ehemaliger Rieselfelder (landwirtschaftlich genutzt und Brachflächen) und Böden Berliner Grünflächen (Parks) für eine C-Speicherung mit Pflanzenkohle (PK) und Potentialanalyse für Berlin
  2. Prüfung der Eignung von Pflanzenkohle als Zuschlagstoff in Baumsubstrat für Straßenbaumpflanzungen (Erste Pflanzungen erfolgten 3.22 in Zehlendorf)
  3. Nutzungsmöglichkeiten von Rest- und Energieholz zur Herstellung von PK und Wärme im Bezirk Pankow (Stärkung klimarelevanter Stoffkreisläufe durch CO2-negative Ressourcennutzung)
  4. Potentialbetrachtung der Herstellung von Pflanzenkohle in Berlin und des Aufbaus von weiteren C-Senken

Unser Referent Dr. Robert Wagner von der FU-Berlin erläutert die Nutzung der Pflanzenkohle-Technologie, sowie die Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle bei der CO2-negative Verwertung von organischen Reststoffen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier und bei unserer vorangegangenen Veranstaltung zum Thema „PyCCs – das CCS-Verfahren mit dem ökologischen Mehrwert„.

Input von Dipl.-Chem. Roland Schnell von der Peter Lenné Schule

Bei der Veranstaltung am 15. Juni in der Peter-Lenné-Schule bin ich gebeten worden, meine Idee vorzutragen.
Im Prinzip geht es um Energie-Erzeugung, die Kohle im Boden fixiert (Speichert) statt Kohlendioxid freizusetzen.
Im Moment  sind da viele Startups dran: https://www.agrokarbo.info/microsoft-zahlt-fuer-biokohle/

Da wird das Prinzip erklärt. Die Kohle ist natürlich für Terra preta gedacht. Die Biomasse sollte aus dem Aufkommen an Grüngut, Baumschnitt, Laub usw. im Bezirk kommen. Dazu gibt es schon Erhebungen.
Die Transportwege sollte kurz sein, deswegen ist eine dezentrale Lösung zu bevorzugen, nicht das Verheizen in einem Biomasse-Heizkraftwerk, wie es dem Senat vorschwebt.

Technisch handelt es sich um eine Pyrolyseanlage, für die es verschiedene erprobte Varianten auf dem Markt gibt. Alle Komponenten sind da. Leider kümmern sich bisher nur „Wissenschaftler“ mit geringem Umsetzungsinteresse darum. CarboTP oder TerraBogas (Botan. Garten, Tierpark), neuerdings einzelprojekte, aber warum nicht in Zehlendorf, wo die Bedingungen ideal sind.

Alle Einzelheiten sind seit langem untersucht: https://nordregio.org/sustainable_cities/stockholm-biochar-project/

Die Wärme wird in ein Nahwärmenetz eingespeist. Man muß sich aber, wegen der Kohlestoff-Sequestrierung damit abfinden, daß eben weniger Energie, als durch reine Verbrennung, die viel Kohledioxid freisetzt, anfällt. Das werden viele als Nachteil empfinden, aber entscheidend ist der Gesamtnutzen.

Die Landesstelle ist gerade der Standort für dieses Konzept, aber unter afrikanischen Verhältnissen. Cockswell-Kiln
https://www.agrokarbo.info/cookswell-kiln-in-berlin/.

Selbst da sind die Emissionen günstig und liefern Carbon-negativ.

Dipl.-Chem. Roland Schnell

 

 


Anmeldung

Die Veranstaltung ist ausgebucht.