Biomasse-Pyrolyse als C-Senken-Technologie – Alchimisten Trick oder Wertschöpfung – AkE-Online

Datum:

25. Februar 2025

|

Zeit:

17:30

-

20:00

|

Ort:

Bildungsvortrag

Unterrichtseinheit 3-3-3

Biomasse-Pyrolyse als C-Senken-Technologie – Alchimisten Trick oder Wertschöpfung – AkE-Online

Biomasse-Pyrolyse als C-Senken-Technologie – Alchimisten Trick oder Wertschöpfung  – AkE-Online

When

25. Februar 2025    
17:30 - 20:00

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Online, Online

Event Type

Im Nachgang unserer letzten Veranstaltung zu PyCCs – das CCS-Verfahren mit dem ökologischen Mehrwert gab es eine kontroverse Diskussion. Siehe auf der Veranstaltungsseite ganz unten.

In unserem neuen Beitrag wird unser Referent Dr. Robert Wagner seine Vision der „Biomasse-Pyrolyse als C-Senken-Technologie-Potentiale zur Dekarbonisierung der Wärmewende“ schildern und das dann von anderen, in dem Kritik-Papier genannten, Ansätzen abgrenzen und den Vergleich von Verwertungswegen in Berlin aufzeigen. Er zeigt auf, dass es nicht nur um die Gewinne der Hersteller geht sondern um eine Wertschöpfungskette, bei der Arbeitsplätze geschaffen und Abfälle sinnvoll verwertet werden.

Kommunen und Städte stehen vor der Herausforderung, Konzepte für eine fossilfreie Wärmeversorgung zu entwickeln. Technologien wie Photovoltaik, Windenergie und Geothermie sind bereits gut entwickelt, doch keine von ihnen gewährleistet eine vollständige Dekarbonisierung. Hier kann die Pyrolyse von Biomasse eine wichtige Rolle spielen, da sie neben der Wärmeerzeugung, zum Ausgleich von Restemissionen durch die Herstellung von Pflanzenkohle als Kohlenstoffspeicher führt.

1) Einführung Pyrolyse
2) Potentiale zur Dekarbonisierung
3) Anwendungen für Pflanzenkohle
4) Fazit und Ausblick

Dipl.-Ing. Ralf Boecker von den Scientists for Future bringt seine Hintergrundinformationen aus der laufenden kontroversen Diskussion mit ein.

Vortragsunterlagen sind noch in Bearbeitung

Links aus dem Chatverlauf und weitere Informationen zum Thema:

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die Einladung zur Diskussion über Biomasse-Pyrolyse als CO₂-Senken-Technologie. Da das Thema zunehmend öffentlich diskutiert wird, möchte ich Ihnen meinen aktuellen Berichtsentwurf „Biokohle aus Abfällen – Möglichkeiten und Grenzen“ zur Kommentierung zusenden.
Der beigefügte Berichtsebntwurf ist eine Zusammenstellung von Analysen und Fachbeiträgen, die ich in den letzten Jahren für Investoren, Betreiber und andere Auftraggeber erstellt habe. Der Text enthält daher noch einige Dopplungen, die ich in einer späteren Version überarbeiten werde. Dennoch stellt er eine fundierte Grundlage für die Diskussion dar und fasst die wesentlichen technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen von Biokohleverfahren und anderen thermischen Biomassebehandlungsverfahren zusammen.

Als Experte für Biokohleverfahren und deren großtechnische Umsetzung sowie als langjähriger Berater für Hersteller, Betreiber und Investoren im Bereich der Biomasseverwertung sehe ich es als meine fachliche Verantwortung, mich in diese Diskussion einzubringen. Meine Analyse basiert auf über 30 Jahren Erfahrung im Anlagenbau, in der Forschung, Planung und in der Beratung zu mechanischen, biologischen und thermischen Biomasse- und Abfallverwertungsverfahren und soll als fundierter Beitrag zur sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema dienen.

Zentrale Aspekte des Berichts:

  • Dioxinbildung & Schwermetallproblematik: Während Biokohleverfahren selbst keine Schwermetalle erzeugen, erhöhen sie durch Konzentrationseffekte deren Anteil im Endprodukt. Zudem können während der Pyrolyse Dioxine entstehen, die erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen.
  • Täuschung durch selektive Vermarktungsstrategien: Es gibt keine allgemeingültige Zulassung von Biokohle aus Abfällen als Düngemittel in Deutschland. Die Branche suggeriert jedoch fälschlicherweise, dass Biokohle durch ausländische Zulassungen (z. B. Schweden) automatisch marktfähig sei.
  • Gerichtsurteil entlarvt Branchenpraktiken: Das Urteil Nr. 40-2021 bestätigt, dass Biokohle in Deutschland rechtlich als Abfall einzustufen ist, sofern keine spezifische Zulassung vorliegt. Das Gericht machte deutlich, dass die Branche bewusst mit irreführenden Behauptungen arbeitet, um Produkte als marktfähig darzustellen, obwohl sie weiterhin den Entsorgungsregeln des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) unterliegen.
  • Wirtschaftliche Realitätsprüfung: Trotz erheblicher öffentlicher und privater Investitionen konnte bis heute kein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell für Biokohle aus Abfällen etabliert werden. Unternehmen wie Pyreg erwirtschaften kontinuierlich hohe Verluste, und zahlreiche Biokohleprojekte sind finanziell gescheitert.

Ich freue mich auf eine sachliche und kritische Diskussion dieser Themen im Fachkreis und bin gespannt auf Ihre Rückmeldungen.

Mit freundlichen Grüßen,  Dipl.-Ing. Reinhard Schu, Reinhard.Schu@EcoEnergy.de,    www.EcoEnergy.de

Dipl.-Ing. Reinhard Schu: Biokohle aus Abfällen – Möglichkeiten und Grenzen
Biokohle wird sehr oft über den modischen und naturwüchsig klingenden Namen „Terra Preta“ ins Spiel gebracht. In dieser Recherche wird ganz allgemein aus verschiedenen Ausgangsmaterialien hergestellte Biokohle betrachtet, weil wir uns mit den Herstellungs-Technologien auseinandersetzen müssen: Kann Biokohle, die aus Abfällen hergestellt wird, als Produkt „Dünger“ oder „Bodenverbesserer“ vermarktet werden? Reinhard Schu_ Biokohle aus Abfällen – Möglichkeiten und Grenzen
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Die mit einem Passwort geschützten Vortragsunterlagen stehen nur den Mitgliedern und Teilnehmern mit Bescheinigung zur Verfügung.

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