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Flanaganstraße 45, Berlin, 14195
Gebäudekomponenten haben lange Nutzungszyklen von 20 bis über 80 Jahren. Um das Ziel der Bundesregierung einer 80-prozentigen Reduzierung des Primärenergiebedarfs im Gebäudebereich zu erreichen, muss heute schon mit Blick auf dieses Ziel saniert werden. Gleichzeitig entscheiden sich immer mehr Bauherren für Einzelmaßnahmen anstatt einer Gesamtsanierung. Um diese am Ende zu einem sinnvollen Ganzen zu verknüpfen, gibt der individuelle Sanierungsfahrplan einen langfristigen Überblick über die zu beachtenden Bauteilanschlüsse und Zwischenzustände.
Der individuelle Sanierungsfahrplan geht von den heutigen Stärken und Schwächen des Gebäudes aus. Dann prüft der Berater, welche zukünftigen Sanierungsanlässe heute schon zu erkennen sind und wie sie bestmöglich umgesetzt werden können. Auch technisch müssen alle folgenden Schritte schon bedacht werden: Reicht der Dachüberstand für die künftige Fassadendämmung? Passt die Leistung des Kessels auch nach dem nächsten Schritt noch zur Heizlast? Können in einer Dämmschicht schon Leitungen für spätere Lüftungsanlagen verlegt werden? Und auch die Veränderungen im Leben der Bewohner müssen einbezogen werden: Ergeben sich Nutzungsänderungen? Steht ein barrierefreier Ausbau an? Kommen Kinder? Sind diese schon groß und ziehen bald aus? Wann könnte ein weiterer Sanierungsschritt finanziert werden? Viele dieser Fragen müssen Berater bisher auch schon bedenken. Im individuellen Sanierungsfahrplan sind sie aber unverzichtbar.
Der individuelle Sanierungsfahrplan kann nur eine langfristige Übersicht sein und keine ausführliche Planung. Deshalb soll für jeden Sanierungsschritt darauf hingewiesen werden, einen Planer für die Umsetzung einzuschalten. Der Bauherr profitiert sicherlich davon, dass bei jedem Schritt auf die Daten seines individuellen Sanierungsfahrplans zurückgegriffen werden kann.“
Das BAFA bezuschusst Energieberatungen in Wohngebäuden. Die Beratung soll Eigentümern zeigen, wie sie die Energieeffizienz ihres Gebäudes verbessern können.
Ab dem 1. Juli 2017 kann als Dokumentation der Beratung ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) eingereicht werden. Der iSFP hat mehrere Vorteile, die ihn für Hauseigentümer und Energieberater gleichermaßen attraktiv machen:
Der iSFP präsentiert die Ergebnisse einer Vor-Ort-Beratung übersichtlich und mit besonderer Anschaulichkeit. So werden sowohl der energetische Ausgangszustand des Wohngebäudes wie auch Fortschritte in der Verbesserung der Energieeffizienz farblich visualisiert wiedergegeben. Die Verständlichkeit für den Hauseigentümer wird hierdurch erhöht und die Wahrscheinlichkeit einer Realisierung gesteigert. Oft planen Hauseigentümer auch, ihre Immobilie zeitlich gestreckt zu modernisieren. Hier beweist der iSFP seine Praxisnähe, indem er auf Kundenwunsch eine über mehrere Jahre reichende Sanierungsperspektive aufzeigt.
Für Energieberater vermindert sich durch den iSFP der Aufwand für die Anfertigung eines förderfähigen Energieberatungsberichts. Dazu tragen vor allem die erweiterten Möglichkeiten der Beratungssoftware bei.
Der iSFP empfiehlt sich schließlich auch deshalb, weil er aufgrund der standardisierten Prozesse die Prüfungsdauer im BAFA verkürzen dürfte und Zuschüsse somit schneller ausgezahlt werden können.
Vortagsunterlagen von Dipl.-Ing. Peter Mellwig:
2017-10-17_AkE_Mellwig_iSFP
und weitere Materialien und Arbeitsunterlagen vom iSFP
Pilotprojekt SFP der GASAG