Lüftungsanforderungen bei der Sanierung von Wohngebäuden – AkE Online

Datum: 05.09.2023
Zeit: 17:30 - 20:00


Experten UE: 3-3-3
Moderation: Dipl. Ing. Peter Schrage-Aden, Aktionskreis Energie e.V.
Referentin*en: Dipl.-Ing. (FH) Oliver Solcher, Ingenieurbüro für Wärmetechnik;
Uwe Schumann, Pluggit GmbH


Veranstalter: Aktionskreis Energie e.V., Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf
Förderung: Umwelt- und Naturschutzamt Steglitz-Zehlendorf

Bildungsvortrag

Lüftungsanforderungen bei der Sanierung von Wohngebäuden – AkE Online

Bei der Sanierung von Gebäuden werden in aller Regel die Bestandsfenster abgedichtet oder neue Fenster eingebaut. Zudem werden die Dachflächen gedämmt und erhalten eine luftdichte Ebene, um einen Tauwassereintrag in die Baukonstruktion zu verhindern. Damit reduziert sich der Luftaustausch durch Undichtheiten und Fugen aufgrund Wind- und Auftriebskräften um den Faktor 10-20. Dieses ist zwar im Sinne der Energieeinsparung beabsichtigt. Gleichzeitig gibt es die Anforderungen hinsichtlich des Wärmeschutzes, die auch den Feuchteschutz beinhalten. Zudem benötigt jeder anwesende Bewohner ca. 20- 30 m³ Frischluft pro Stunde, um eine vertretbare Luftqualität von < 1000 ppm CO2 zu gewährleisten.

Das richtige Lüftungskonzept und die geeigneten Lüftungssysteme sind weiter in der Debatte. Ist Fensterlüftung ausreichen, um Feuchte aus und CO2-arme Luft einzuleiten, wie müssen Fenster kostruiert sein und geht das ohne mechanische Unterstützung?

Unser Referent hat zusammen mit Stefan Horschler und Rain Elke Schmitz im Auftrag der Bundesarchitektenkammer u.a. eine Studie erstellt und ein Merkblatt entwickelt. In einem Beitrag „Lüften im Wohnungsbau“ im Deutschen Architektenblatt 06.2021, fassen die Autoren die Ergebnisse zusammen.

Danach besteht kein bauordnungsrechtlicher oder baurechtlicher Zwang zu nutzerunabhängigen Lüftungssystemen. Die Lüftung über manuell geöffnete Fenster kann unter bestimmten Voraussetzungen (Lufteinlässe am Fenster, Querlüftung) als Lüftungskonzept vorgesehen werden, wie ein Zu-Abluftsystem mit Wärmerückgewinnung. Das „eine“ Lüftungssystem, das allgemeingültig empfohlen werden kann, gibt es demnach nicht. Dazu muss der Planer gemeinsam mit dem Auftraggeber die Anforderungen, die eine Lüftung erfüllen soll, unter Beachtung gesetzlicher Regelungen und der Nutzerbedürfnisse festlegen und ein Lüftungskonzept erstellen. Dazu gilt es, über die Vor- und Nachteile der zur Verfügung stehenden Lüftungssysteme zu informieren und dabei unter anderem über deren Eigenschaften, Folgen und Risiken aufzuklären.

Unser Dozent Dipl.-Ing. (FH) Oliver Solcher ist Mitarbeiter in Normausschüssen und Arbeitskreisen zur Lüftung von Wohngebäuden und der Gebäudedichtheit sowie Geschäftsführer vom Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen FLiB e.V.  Er geht in seinem Vortrag auf folgende Fragen ein:
  1. Anforderungen an ein Lüftungskonzept für die Modernisierung von Wohngebäuden:
  • Was soll beziehungsweise muss durch das Lüften erreicht werden?
  • Welche Lüftungssysteme sind dafür geeignet?
  • Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Wahl des Lüftungssystems?
  1. Beurteilung von Undichtigkeiten/Leckagen für ein Lüftungskonzept
  2. Technische Möglichkeiten von Luftdurchlässen
  3. Diskussion der Möglichkeiten im Bereich des Denkmalschutzes

Uwe Schumann als Vertreter des Bundesverbands Wohnungslüftung e.V. bringt seine Erfahrungen in der praktischen Umsetzung ein und steht für Fragen und Diskussion zur Verfügung.

Zusatzinformationen zum Thema:

Zur Effizienz von Lüftung mit WRG gibt es zwei ITG-Kurz-Studien: https://wohnungslueftung-ev.de/category/itg-studien/

Hier finden Sie ferner herstellerneutrale Informationen zu beiden Arten der Wohnungslüftung sowie zu deren Vor- und Nachteilen:

Da die dezentralen Anlagen noch jung sind, haben sie sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und es gibt noch falsche und veraltete Vorstellungen zu Performance, Energieverbrauch und Ventilatorschall, die mittlerweile überholt sind.
Ralf Lottes, Geschäftsführer VfW – Bundesverband für Wohnungslüftung e.V.

Die Vortragsunterlagen von Dipl.-Ing. (FH) Oliver Solcher:

bleiben zunächst den Mitgliedern vorbehalten.

 


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