Datum: 23.03.2021
Zeit: 17:30 - 20:00
Experten UE: 3-3-3
Moderation: Dipl.-Ing. Monika Remann, Agentur für nachhaltiges Bauen
Referentin*en: Dipl.-Ing. Jörg Finkbeiner, Partner und Partner Architekten
Bildungsvortrag
Zirkuläres Bauen – das cradle-to-cradle- Prinzip – AkE Online
Die Kreislaufwirtschaft steckt, bezogen auf das Bauwesen, noch immer in den Kinderschuhen. Dabei hat das Prinzip der Wiederverwendung einen hohen Stellenwert bei der Bewältigung des Bauens im Klimawandel. Expertenwissen, gepaart mit Erfindungsreichtum, sind hierfür das Gebot der Stunde.
Wer denkt schon beim Bauen an den Abriss oder Rückbau? Bisher viel zu Wenige!
- Die immer bedrohlicher werdende Flut von schädlichen Abfallmengen, die entsorgt werden müssen,
- der immer deutlicher werdende Mangel an Ressourcen, wie Stahl, Sand oder Kupfer für die bisher gewohnte Anwendung im Bauwesen,
- der steigende Energieverbrauch, der nicht nur beim Neubau, sondern auch beim Abbruch bestehender Gebäude anfällt, deuten aber auf dringenden Handlungsbedarf hin.
Da ist es mit sortenreiner Trennung von Bauabfällen allein nicht getan. Eher geht es um einen Paradigmenwechsel:
- Anstelle eines linearen Bauablaufes, sinnbildlich gesprochen „von der Wiege bis zur Bahre“, das sogenannte „take-make-waste- Prinzip,
- soll ein Kreislauf möglich sein, sinnbildlich gesprochen „von der Wiege bis zur Wiege“, das sogenannte „Cradle-to-cradle- Prinzip (C2C).
Dabei geht es auch um das Zusammenwirken aller am Gesamtprozess Beteiligten, dem Bauherren, der Baufirma, dem Nutzer, u.a.m.. Für alle gilt der Paradigmenwechsel, um Wertstoff-Kreisläufe für eine postfossile Welt herstellen zu können.
Einer derjenigen, die sich bereits seit Jahren mit guten Ideen und solidem Fachwissen dieser Aufgabe widmen, ist unser Referent, der Gründer des Architekturbüros „Partner und Partner“.
Anhand von ausgeführten sowie geplanten Beispielen kann er erläutern, wieviel Zukunftsmusik noch in dem Unterfangen des zirkulären Bauens steckt, und was heute bereits realisierbar ist.
Dabei geht es um die Besonderheiten rückbaufähiger und recyclierbarer Gebäude,
- von der Bedarfsermittlung über die Planung und Bauüberwachung bis in die Benutzungs-, Rückbau- und Wiederverwendungsphase,
- von der Materialwahl bis in die Welt der einschlägigen Normen und Verordnungen und entsprechender Kennziffern,
um den tatsächlich eingetretenen Effekt beurteilen zu können.
Der Referent ist Architekt mit Projekten seines Büros in Berlin und Umgebung sowie ganz Deutschland und z.T. im Ausland. 2019 wurde ein Projekt des Büros mit dem „Bundespreis ecodesign“ ausgezeichnet.
Die Vortragsunterlagen bleiben nur den Teilnehmern vorbehalten.
Passend zum Thema hätten wir einen Beitrag von der Architektin Anja Rosen vom Lehrstuhl Baukonstruktion an der Bergischen Universität Wuppertal:
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